„Was geschah wirklich mit Baby Jane?“ – Ein Film, 2 Diven und ein Cola-Automat

Mit „Psycho“ hatte Alfred Hitchcock 1960 gezeigt, dass man einen Horrorfilm, der Zuschauern das Blut in den Adern gefrieren ließ, auch ganz ohne Vampire, Werwölfe oder Urzeitmonster machen konnte. Das wahre Leben und dessen Abgründe bot viel mehr Schrecken als alle übernatürlichen Kreaturen zusammen. Das Genre des Psycho-Thrillers war geboren und es sollte nicht lange dauern, bis die Leinwand von irren Axt-, schizophren Frauenmördern und sonst wie durchgedrehten Killern nur so wimmelte. Meist schnell heruntergekurbelter Schund, der keinen neuen Norman Bates hervorbringen konnte

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Steffelowskis Kurioses Kino (2) Das Schwert des gelben Tigers (China/Hongkong 1971)

Samstagmittag, 13:30 Uhr. Das war für mich ein fester und schon fast heiliger Termin. Nein, um die Bundesliga-Übertragung am Nachmittag ging es natürlich nicht. Die interessierte mich damals wie heute auch nicht sonderlich. Meine Helden standen nicht im Fußball Stadion, sondern fanden sich an jedem Samstag auf der Leinwand des Programmkinos im Nachbarstadtteil ein. Sie hießen u. a. „Der müde Joe“, „Rhodan“, „Kommissar X“ oder „Maciste“. Und die Filme, in denen sie (und so viele andere) auftraten, waren meistens genauso spektakulär wie die Titel, die sie trugen: „Die rechte und die linke Hand des Teufels“,  „Frankensteins Monster jagen Godzillas Sohn“, „Der Tod im roten Jaguar“ oder „Der Polyp – Die Bestie mit den Todesarmen“. Und dann gab es natürlich noch „Das Schwert des gelben Tigers“.

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Steffelowskis kurioses Kino (1) Fimpen, der Knirps (Schweden 1974)

Die Fußball-Weltmeisterschaft 1974, ausgetragen in Deutschland, ist das erste  große Turnier dieser Art, an das ich mich, zumindest vage, erinnern kann. Es war ein schöner Sommer und ich verbrachte die meiste Zeit lieber draußen im Freien als vor dem Fernseher. Hinzu kam, dass längst nicht alle Spiele live gezeigt wurden. Gerade einmal 18 von insgesamt 38 Spielen wurden via Satellit übertragen, größtenteils mit recht schwankender Bild- und Tonqualität. Und einen Fernseher, ganz zu schweigen von einem Farb-TV, hatte auch noch nicht jeder.  

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Meine Lieder – Meine Träume (1965)

Es ist schon ein echtes Phänomen: es gibt Filme, die werden in manchen Ländern geliebt, verehrt, geradezu vergöttert. Ihre Popularität nimmt auch nach Jahrzehnten  nicht ab und Ihre Verehrung wird praktisch über Generationen hinweg vererbt. Hier kann jeder die Dialoge – mehr oder minder wortgetreu – wiedergeben und jede Szene aus dem Stegreif nachspielen. Ein schönes Beispiel für einen solchen Kultklassiker aus deutschen Landen ist die Komödie „Die Feuerzangenbowle“ von 1944. Die Geschichte um den von Heinz Rühmann gespielten  Schriftsteller Hans Pfeiffer (mit 3 „F“), der noch einmal die Schulbank drückt, kennt in Deutschland jeder, selbst dann, wenn man den Film vielleicht noch nie gesehen hat. Und ein Ausspruch wie „Aber jeder nor einen wönzigen Schlock!“ bringt auf jedem Polterabend oder jeder Abi-Feier  nach wie vor einen sicheren Lacher. Fragt man aber im Nicht-Deutschsprachigem Ausland nach dem Film, dürfte man auf allgemeines Achselzucken stoßen. Hier dürfte der Film bestenfalls Filmstudenten oder eingefleischten Cineasten, mit einem Hang zum deutschen Film der NS-Zeit ein Begriff sein.

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Die Rückkehr des King Kong (1962)

  • Originaltitel: Kingu Kongu tai Gojira
  • Regie: Ishiro Honda
  • Schauspieler: Tadao Takashima, Kenji Sahara, Yu Fujiki
  • Genre: Monsterfilm, Science-Fiction
  • Land: Japan, USA

Kaum sind die Kinos wieder geöffnet, da bricht schon das erste echte Großereignis über die noch etwas verunsicherten Zuschauer herein. In „Godzilla vs. Kong“ kommt es endlich zum Aufeinandertreffen der beiden Starmonster, auf das über mehrere Jahre und einige Filme von schwankender Qualität, hingearbeitet wurde. Ich habe diesen  „Zweikampf der Giganten“ noch nicht gesehen und möchte mich daher auch nicht in die eine oder andere Richtung äußern. Ich frage mich nur, ob „Godzilla vs. Kong“ besser sein kann als die Trashperle aus den legendären japanischen Toho-Studios, die ich einfach einmal als „Das Original“ bezeichne. Ring frei für den ersten und einzig wahren Kamp zwischen strahlender Urzeitechse und schlaftrunkenem Menschenaffen.

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