Na, doch ein bisschen verwirrt, ob der etwas kryptischen Überschrift? Dann geht es euch vielleicht so, wie einem aus unserem Klappe!-Team (oder der Groschen fiel einfach wirklich zu langsam) und ihr wusstet gar nicht, dass eine der besten Komödientrilogien aller Zeiten auf einer Serie beruht.
Spätestens jetzt sollte den meisten klar sein, dass die Rede natürlich von „Die nackte Kanone“ ist – deren Serienvorgänger auf deutsch „Die nackte Pistole“ heißt. Die Verfasserin dieser Zeilen darf sich glücklich genug schätzen, sowohl sämtliche Episoden der Serie, als auch alle Teile der Filmreihe in ihrem heimischen DVD-Regal stehen zu haben. Und nachdem ich alles auch bereits mehrmals gesichtet habe, kann ich sagen, nicht nur handelt es sich dabei um einige Stunden Fernsehunterhaltung mit Lachkrampf-Garantie, die Filme zählen auch mit zu den besten Serienadaptionen, die ich bisher gesehen habe.
Das liegt vor allem an zwei Dingen. Einerseits behalten die Serienschöpfer Zucker, Abrahams, Zucker, welche später auch die Regisseure der Filme sein sollten, eben jenen unverwechselbaren Humor bei (stets zwischen abstrusen Blödeleien, klassischen Slapstick-Einlagen und abgedrehten Dialoge wechselnd), der bereits die Serie auszeichnet, andererseits schaffen sie es, ein paar der kleineren Schwächen der Serie auszumerzen. Denn obwohl das Konzept wie gemacht für ein Case-of-the-Week-Konzept scheint, sind es gerade die unausgereiften Fälle, die ein wenig das Bild der Serie trüben. Bei den Filmen konnte man dafür aus dem Vollen schöpfen, dem Bösewicht mehr Zeit und Raum zur Entfaltung geben und so schließlich auch die Gags deutlich feiner ausarbeiten.
Wobei, nicht falsch verstehen, mit dem Skalpell wird hier nicht hantiert, die Komik ist frontal, direkt und manchmal sogar derb. Damit so etwas auf die Dauer funktionieren kann, bedarf es Darstellern mit großem komödiantischen Talent, einem meisterlichen Gefühl für Timing und der Fähigkeit, einen so dummen Gesichtsausdruck aufzusetzen, dass dieser alleine bereits die Mundwinkel nach oben zwingt. Zum Glück konnte für das Projekt Komiker-Legende Leslie Nielsen gewonnen werden. Sein Lt. Frank Drebin steht Columbo, Poirot und Clouseau an Kultpotenzial um nichts nach.
Wer bis hier hin noch nicht überzeugt ist, der geht wohl auch zum Lachen in den Keller. Alle anderen haben ja jetzt vielleicht doch Lust bekommen, sich mit diesem Original von einem Lieutenant erneut auf Streife zu begeben – wovon ich euch jetzt auch gar nicht weiter abhalten möchte. Denn kämpfen wie nicht alle für eine Welt, in der Pinguine ohne Aufnahmeprüfung Polizisten werden können 😉 .
Die Serie enthält meinen vermutlich liebsten, komischen Dialog, was natürlich vor allem Nielsens fantastischem Timing zu verdanken ist:
„Who are you? And how did you get in here?“
„I’m a locksmith. And I’m a locksmith!“
Es ist ein wenig erstaunlich, dass es mit Die nackte Pistole und Sledge Hammer gleich zwei Serien gab, die die Polizeiserienflut der 80er aufs Korn genommen haben und beide, trotz gelungener Besetzung und oft treffendem Humor, keine allzu großen Erfolge wurden. Von Hammer sind dann einige Autoren ja direkt zu den Simpsons gewechselt, die stattdessen die Familienserie aufs Korn genommen haben. Wie man hört mit gewissem Langzeiterfolg…
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Auch wenn die Serie und die Filme inzwischen ein wenig in die Jahre gekommen sind, zündet der skurrile und absurde Humor auch heute noch. Bei den Filmen zumindest bis zum zweiten Teil..
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Ach, ich find der dritte hat auch noch seine Momente…klar, an die erste beiden kommt er nicht heran, aber trotzdem gibt es noch mehr zu lachen als bei vielem, was sich heutzutage Komödie nennt 😉
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