Die 8 besten Bösewichte

Sie sind das Salz in der Suppe, die Kirsche auf dem Eisbecher, das Tüpfelchen auf dem I: Bösewichte. Ob nun schweigsam wie in “No Country for old Men”, psychopathisch wie in “Sieben” oder ikonisch wie in “Star Wars”, gut geschriebene Schurken sind das, was aus einem guten Film erst ein Meisterwerk macht. Denn, wie heißt es so schön: Wo Licht ist, da ist auch Schatten. Und so brauchen unsere Helden sie, um sich zu definieren, damit wir als Zuschauer gebannt in unseren Stühlen sitzen und aufgeregt unsere Fingernägel abkauen. Und weil wir diesen überaus wichtigen Figuren der Filmlandschaft bisher noch gar keine eigene Ausgabe gewidmet haben, holen wir dieses Versäumnis hiermit nach. Wie in jeder Ausgabe haben wir uns daher auch diesmal wieder zusammengesetzt, um die unserer Meinung nach acht besten Filme mit markanten Bösewichten zu küren. Man achte hier auf die Wortwahl: Wir haben also nicht die acht besten Bösewichte gekürt, sondern die acht besten Filme, in denen der Bösewicht eine gewichtige Rolle spielt und ebenso erinnerungswürdig ist wie der Held. Und damit genug der einleitenden Worte und viel Spaß mit unserer Liste. PS.: Natürlich freuen wir uns wie immer über eure Kommentare, also schreibt uns ruhig, welcher Film eurer Meinung nach auf jeden Fall auf diese Liste gehört hätte. 

Inglourious Basterds (2009)

Hört man den Namen Tarantino erwartet man für gewöhnlich drei Dinge: eine Menge Blut, ein paar badass Motherfucker und, wenn es denn einen gibt, einen denkwürdigen Bösewicht. Herrlich abgedrehter Geschichtsrevisionismus war allerdings ein neues Genre, in das sich der Kultregisseur 2009 vorwagte. Und was soll man sagen, wie viele seiner Ideen zuvor, zündete auch diese ganz hervorragend. Doch den Basterds bei ihrem Versuch zuzusehen, den Führer zur Strecke zu bringen, wäre wohl nur halb so amüsant und aufregend zugleich gewesen, hätten sie dabei nicht einen der cleversten Bösewichte der Filmgeschichte gegen sich gehabt. SS-Standartenführer Hans Landa (genial verkörpert durch Christoph Waltz) ist weit mehr als der typische Brutalo von nebenan. Intelligent, gewitzt, schon beinahe charmant, dieser Wolf im Schafspelz weiß sich wunderbar hinter einem falschen Lächeln zu verstecken, während er dir verbal bereits die Schlinge um den Hals legt. Umso befriedigender ist es dann, als ihm das Lachen am Ende vergeht, während Lieutenant Aldo Raine sein Messer zückt.

Leon – Der Profi (1994)

Wenn Gary Oldmans Figur den Hotelkorridor vor Léons Zimmer betritt, sich eine ominöse Pille einwirft, genüsslich mit seinem ganzen Körper zuckt und eingeführt wird mit dem Satz „I like these calm little moments before the storm – it reminds me of Beethoven.„, weiß jeder Zuschauer: Uns erwartet ein unheilvoller, kaltblütiger und unberechenbarer Wahnsinniger, der zu allem Übel auch noch ein korrupter Bulle ist und eigentlich das Gesetz vertreten sollte. Gary Oldmans perfektioniertes Overacting zieht den Zuschauer wahrlich in seinen Bann und seine Figur ist die Antriebsfeder für die Handlung.

No Country for old Men (2007)

Wenn ein Film mit dem „realistischsten Psychopathen in der Filmgeschichte“ aufwarten kann, ist das natürlich schon ein Gütesiegel der ganz besonderen Art. Und wenn dann dieser Charakter noch unter der Regie und nach einem Drehbuch von Ethan und Joel Coen agiert, weiß man als Zuschauer, was man bekommt. Eine große und bunte Tüte voller verrückter Ideen, schräger Charaktere und beinahe metaphysischen Dialogen bekommt. Die spannende Geschichte um Drogengeld, das in die falschen Hände gerät und einen irren Killer, der bevorzugt ein Bolzenschussgerät als Mordinstrument einsetzt, sollten sich Fans von skurriler Kinounterhaltung keinesfalls entgehen lassen. Und der von Javier Bardem gespielte Schurke mit der merkwürdigen Frisur und dem ausgeprägten Gerechtigkeitssinn trägt die anfangs genannte Charakterisierung ganz sicher nicht zu Unrecht.

Oldboy (2003)

Der große Underdog in unserer Liste kommt aus Korea. Die wenigsten werden bei Bösewichten vermutlich an diesen Film denken, doch lässt man ihn sich einmal durch den Kopf gehen, kommt man nicht drum herum, dass uns hier der Bösewicht einen der wohl ausgeklügelsten Pläne der Filmgeschichte anbietet, um sich an seinem Widersacher zu rächen. Allein die Tatsache, jemanden zu kidnappen, 15 Jahre in einem beengten Raum festzuhalten und ihn dann einfach so frei zu lassen, ist schon teuflisch genug. Das Opfer ist folglich durchtrieben davon Antworten auf die Fragen zu finden, wer ihm das angetan hat und warum. Doch schon bald rückt die Frage nach dem „Wer?“ ganz in den Hintergrund und es dreht sich ganz um das „Warum?`“. Das Ganze entspinnt der Anthagonist schließlich zu einem Finale, dass einem wahrlich die Socken auszieht und wo er alles dermaßen auf den Kopf stellt, bis er eine Hauptfigur zurücklässt, wie man sie selten von einem Bösewicht derart gebrochen sieht.

Psycho (1960)

Die Qualität der Filme Alfred Hitchcocks war durchaus schwankend. Nachdem er Ende der 1950er-Jahre mit „Vertigo“ und „Der Unsichtbare Dritte“ (beide 1959) zwei echte Genre-Meisterwerke nacheinander abgeliefert hatte, ging man davon aus, dass sein nächster Film kein großer Wurf werden würde. Aber weit gefehlt. Mit „Psycho“ schuf der Meister des Suspense etwas völlig Neues. Ein Film über einen Mann, der Menschen in dem Wahn tötet, seine eigene Mutter zu sein. Dieser Norman Bates ist aber kein Killer im herkömmlichen Sinne, denn er handelt aus einem inneren Zwang heraus. Mit der Darstellung des Norman Bates erschuf Anthony Perkins einen der bekanntesten Filmcharaktere überhaupt. Ob es sich hierbei aber tatsächlich um einen (Film) Bösewicht im klassischen Sinne handelt, muss jeder Zuschauer selbst entscheiden

Schindlers Liste (1993)

Steven Spielberg galt lange Zeit als Garant für unterhaltsames Popcornkino. Mit diesem Drama, über den Industriellen Oskar Schindler, dem es gelang, etwa 1200 bei ihm angestellte jüdische Zwangsarbeiter vor dem sicheren Tod in den polnischen Vernichtungslagern der Nazis zu bewahren, überraschte er aber Publikum und Kritiker. Sein Widersacher, der KZ-Lagerleiter Amon Göth (dämonisch gut Ralph Fiennes), stellt den für die NS-Zeit typischen Charakter des gewissenlosen Opportunisten dar, der sich durch Andienen bei den richtigen Leuten in Partei und SS, nach oben gearbeitet hat. Göth geht im wahrsten Sinne des Wortes eiskalt über Leichen, angeleitet durch den Rassenwahn der Nazis. Er tötet vollkommen emotionslos KZ-Insassen aus purem Vergnügen. Hier zeigt sich wieder einmal, dass kein Drehbuchautor, sich das einfallen lassen kann, was im wahren Leben geschieht.  

Sieben (1995)

Mal ganz ehrlich, kennt ihr auch nur einen psychopathischen Killer aus Film und Fernsehen, der euch einen kälteren Schauer den Rücken hinab jagt als John Doe aus David Finchers Meisterwerk “Sieben”. Ein Psychothriller, der das Genre so perfektionierte, dass künftig jeder weitere Film an ihm gemessen wurde. Ein finaler Twist, der so unter die Haut geht, dass noch heute “What’s in the Box?”-Memes durch das Netz geistern. Wer die Antwort auf diese Frage nicht kennt, dem sei hier nur verraten: Unwissenheit kann auch ein Segen sein. Wobei, eigentlich nicht, denn das würde bedeuten einen der besten Thriller aller Zeiten nicht gesehen zu haben – und ganz ehrlich, für einen so guten Film kann man seine mentale Gesundheit schon mal aufs Spiel setzen. Also, taucht ein in diese verkommene Welt, fiebert mit den Helden mit, die versuchen sie ein kleines Stück besser zu machen, und erfahrt schließlich, was ein solch wilder Ritt mit einem jeden Beteiligten anstellen kann. 

Star Wars – Das Imperium schlägt zurück (1980)

Damdamdam Damdadam Damdadam. Zu guter Letzt darf natürlich der ikonischste Bösewicht der Filmgeschichte auf keinen Fall fehlen. Der Anzug, das Atmen, die Stimme, das eigene Musikthema und eines der berühmtesten Filmzitate machen Darth Vader zum Bösewicht, an dem es selbst für Menschen, die die Filme nicht kennen, kein Vorbeikommen gibt. Ob es je wieder einen noch ikonischeren Bösewicht geben wird, ist wirklich kaum vorstellbar.


Das waren unsere Top Acht und wie immer gibt es natürlich zahlreiche Filme, die unseren Beitrag nur knapp verpasst haben. Checkt also unsere Letterboxd-Liste aus, um herauszufinden, um welche Filme es sich dabei noch alles handelt und diskutiert mit uns gerne in den Kommentaren, wo ihr uns zustimmt und falls euch ein Film in der Aufzählung fehlt, um welchen es sich dabei handelt!

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