Die 8 besten Sportfilme

Muay Thai, Skispringen, Eiskunstlauf, Motorsport, Radsport, Boxen, American Football und Mixed Martial Arts. In jedem unserer Top 8 Sportfilme geht es um eine andere Sportart und das zeigt, wie facettenreich Sport sein kann. Oft laufen Sportfilme aber dann gerne mal nach bekannten Mustern ab, wie es Ainu euch in ihrem Ausgeleuchtet-Beitrag noch ein wenig näher bringt. Doch dürfte unsere Liste das beste Beispiel dafür sein, wie abwechslungsreich die Filme nicht nur in der thematisierten Sportart, sondern auch in der Art und Weise wie sie erzählt werden sein können. Viel Spaß mit unserer Auswahl!

A Prayer Before Dawn (2017)

Dieser Film ist der beste Beweis dafür, welch Bedeutung und Kraft Sport für einen Menschen haben kann. In einem der brutalsten Gefängnisse der Welt in Thailand bietet Muay Thai den letzten Zufluchtsort und Hoffnungsschimmer für die verlorene Seele des ehemaligen Boxers Billy Moore. Für ihn geht es dabei buchstäblich um Leben und Tod. Der Film nimmt uns auf eine unangenehme, schonungslose, wie auch eindrucksvolle Reise die nichts für schwache Nerven ist und gibt uns authentische Einblicke in eine Welt, in der wohl am liebsten niemand landen möchte. Umso bitterer ist es jedoch, dass so ein Ort Teil der Realität ist und die Geschichte auf wahren Begebenheiten beruht.
Ein wenig ausführlicher und persönlicher wird der Film übrigens in unserem Film-Dreieck besprochen, wo sich Steffelowski dem Werk annehmen musste.

Eddie The Eagle – Alles ist möglich (2016)

Die sympathischsten Filmcharaktere sind oftmals die Loser, an die keiner glaubt, die aber einen Traum haben, den sie mit Begeisterung und Willensstärke Wirklichkeit werden lassen wollen. Wenn die Story des Films dann auch noch (zugegeben, sehr lose) auf wahren Begebenheit beruht, macht das Ganze gleich doppelt Spaß. Die Geschichte von Michael Edwards, weltweit besser bekannt unter dem Namen „Eddie The Eagle“, dem ersten britischen Skispringer bei den  Olympischen Spielen, enthält alles, was ein richtiges Feel Good Movie ausmacht. Von brüllend komisch, über zutiefst bewegend, bis  zu höchst dramatisch, wird die gesamte Klaviatur der Emotionen gekonnt bespielt. Den Schauspielern, insbesondere natürlich den beiden Hauptdarstellern Taron Egerton (Eddie) und Hugh Jackman als desillusionierter Trainer, der dann doch das Potenzial „Des Adlers“ in Eddie entdeckt, merkt man den Spaß an ihren Rollen in jeder Szene an. Und wie in Filmen dieser Art üblich gibt es auch eine Botschaft. Es kommt nicht auf das Siegen, sondern auf das Versuchen an. Selbst, wenn man scheitert. Wie wahr, wie wahr …

I, Tonya (2017)

Wer vorher noch nie den Namen Tonya Harding gehört hat, dem sei hier versichert: Das ist gar kein Problem, denn dieser Film wird euch so oder so begeistern. Das liegt einerseits an einer famos aufspielenden Margot Robbie, andererseits an einer wirklich gelungenen Inszenierung, die gerne auch mal die vierte Wand durchbricht und einen über die wahren Vorkommnisse im Unklaren lässt, und natürlich zu einem ganz großen Teil auch an der tragischen, abgefahrenen und bitterbösen Geschichte. Diese beruht auf wahren Begebenheiten, nimmt sich aber so ihre Freiheiten, gibt das auch noch ganz offen zu und sagt gleich mal zu Anfang, dass sowieso nur die Beteiligten wirklich wissen, was damals genau ablief und die sich aber nun mal leider wiedersprechen. Genügend Freiraum also, um spannungstechnisch ordentlich auf die Tube zu drücken, dazu aber auch ausreichend belegter realer Wahnsinn, um einem ab und an die Kinnladen herunter sausen zu lassen. 

Le Mans 66 – Gegen jede Chance (2019)

Es gibt wohl kaum einen Film, der eindrucksvoller beweist, dass es einem guten Sportfilm immer gelingen wird, den Zuschauer ob der Spannung Fingernägel kauend in den Sitz zu drücken, selbst wenn es um so etwas ermüdendes geht wie 24 Stunden im Kreis zu fahren. Aber mal Spaß beiseite, was James Mangold hier mit Hilfe von Matt Damon und Christian Bale gelungen ist, ist so viel mehr als ein Biopic über zwei Autoschrauber und ein legendäres Rennen. Es ist eine Geschichte über Freundschaft, das Leben, die Kompromisse, die man manchmal eingehen muss, und die Stärke, nicht alle davon wirklich einzugehen, aber auch eine Geschichte über Familie und schließlich auch über Verlust. Spannend, wundervoll gefilmt und am Ende zu Tränen rührend – das ist wirklich großes Kino! 

The Program – Um jeden Preis (2015)

Ich fand es schon immer ein wenig suspekt, welche Höchstleistungen Profi-Radsportler, immer genau dann abrufen zu können, wenn es darauf ankam. Dass es hier nicht mit rechten Dingen zugehen kann, oder nur unter Zuhilfenahme von verbotenen Aufputschmitteln,  war vielen klar, aber wurde einfach ignoriert, vertuscht, schöngeredet. Ein Paradebeispiel für die jahrelange systematische Einnahme von Dopingpräparaten, ist der Fall des mehrfachen Tour de France Gewinners, Lance Armstrong. Der kometenhafte Aufstieg des amerikanischen Sportidols und sein tiefer Fall, werden in diesem Film sehr sachlich und sehr detailverliebt geschildert. Über viele Jahre hatte sich Armstrong im Zusammenspiel mit Sportärzten und Pharmaunternehmen eine Art Doping-Imperium aufgebaut, in dem nicht nur Armstrong selbst, sondern auch die Mitglieder seines Radsportteams, von einem Sieg zum nächsten gespritzt wurden.  Aber irgendwann wurde die Lüge dann einfach zu groß und die EPO-Blase (die Substanz, die den Sportler am meisten verabreicht wurde) musste platzen. Als Zuschauer ist man überrascht und geschockt, mit welchen dreisten Lügen der weltweit beliebte Superstar des Radsports über Jahre davongekommen ist und wie reibungslos und geräuscharm die Seilschaften aus Ärzten, Pharmafirmen und sogenannten „Sportkameraden“ funktionierten.  

Rocky (1976)

Mit der Figur des Rocky Balboa hat Sylvester Stallone einen der ganz großen ikonischen Charaktere des Sport-, wenn nicht sogar des Films überhaupt geschaffen. Und ähnlich wie im Film hat sich auch Stallone ganz nach oben gekämpft. Das von ihm geschriebene Drehbuch stieß zunächst bei den großen Studios Hollywoods kaum auf Interesse. Aber „Slys“ Sturheit und sein Selbstbewusstsein zahlten sich letztlich aus. So konnte nicht nur das Drehbuch an United Artists verkaufen. Er schaffte es auch, sich selbst als Hauptdarsteller durchzusetzen. Die simple Story vom Amateurboxer, der durch einen Zufall die Chance bekommt, um den Titel im Schwergewicht kämpfen zu können, ist nicht sonderlich originell, reißt aber sofort mit. Und wenn Rocky am Ende des Films voller Inbrunst nach seiner „Adrian“ ruft, läuft dem Zuschauer ein Schauer über den Rücken. Gleiches gilt für die Montage, in der wir Rocky, untermalt von einer wahrlich heroischen Musik („Gonna fly now“), bei seinen Trainingseinheiten zusehen. Der überraschende Erfolg des Films war der Start eines Franchise mit insgesamt sieben Fortsetzungen. Das Original bleibt aber unerreicht.

Sie nannten ihn Mücke (1978)

Es dürfte inzwischen wohl jedem in unserer treuen Leserschaft aufgefallen sein, zumindest zwei der drei Teammitglieder haben ein Schwäche für Bud Spencer und Terence Hill. In Kombination natürlich sowieso, aber dass sie auch einzeln gut funktionieren können, bewies Spencer eindrucksvoll in diesem herzerwärmenden Sportfilm aus den 70ern, in dem er als wortkarger Mentor einer Gruppe von jungen Wilden hilft, gegen ein paar Soldaten in einem Footballspiel wenigstens eine einzigen Punkt zu erzielen. Hört sich zwar eigentlich nach einer relativ leichten Aufgabe an, aber der bunte Haufen ist anfangs doch schwieriger zu bändigen als gedacht. Mit ganz viel Herz, einer guten Prise Humor und natürlich jeder Menge Backpfeifen erwartet einen hier ein hervorragender Feel-Good-Movie für Sonntagnachmittage.

Warrior (2011)

Genialer kann eine Prämisse für einen (Kampf-)Sportfilm kaum sein: Zwei rivalisierende Brüder die sich auseinander gelebt haben und sich gegenseitig hassen, stehen in einem hochdotierten Mixed-Martial-Arts-Turnier gegenüber und kämpfen dabei um ihre Existenz, wie aber auch um ihre ganz persönliche Fehde. Dabei ist die Dramaturgie des Films wie aus dem Lehrbuch und wirft alles in die Waagschale, um den Zuschauer mitzureißen und ihn für beide Hauptfiguren gleichermaßen mitfiebern zu lassen. Dazu liefern Joel Edgerton, Tom Hardy und Nick Nolte herausragende Schauspielleistungen ab und schließlich gipfelt alles in einem elektrisierenden, emotionalen Finale. Damit hat „Warrior“ eigentlich alles, was man sich von einem gut geschriebenen Sportfilm wünscht und dürfte einem zumindest auf emotionaler Ebene näherbringen, wie sich ein K.O.-Schlag anfühlt.


Das waren unsere Top Acht und wie immer gibt es natürlich zahlreiche Filme, die unseren Beitrag nur knapp verpasst haben. Checkt also unsere Letterboxd-Liste aus, um herauszufinden, um welche Filme es sich dabei noch alles handelt und diskutiert mit uns gerne in den Kommentaren, wo ihr uns zustimmt und falls euch ein Film in der Aufzählung fehlt, um welchen es sich dabei handelt!

Ein Gedanke zu “Die 8 besten Sportfilme

  1. Wunderschöne Mischung mit relativ vielen verschiedenen Sportarten, auch wenn natürlich auf den Kampfsport – erwartbar – der größte Teil vom Kuchen entfällt.

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