Filmtipps Januar 2022

Schon so oft für Tod erklärt, aber noch immer quick lebendig. Der Western. Das amerikanischste aller Filmgenres. Irgendwie immer gleich und doch so oft anders. Kaum eine andere Filmgattung hat so viele stereotype Regeln und ist dabei aber auch so flexibel und wandlungsfähig. Im Western erlebt der Zuschauer die edelsten Helden und die gemeinsten Schurken. In den Filmtipps für den Januar haben wir versucht, aus dem wirklich reichhaltigen Angebot an Western auf Amazon Prime, Netflix etc. Filme auszuwählen, die vielleicht nicht jeder kennt, die aber absolut sehenswert sind. Sie folgen dabei allerdings nicht immer den klassischen Versatzstücken des Genres. Wir sind sehr gespannt, welche Western eure Geheimtipps sind. Im Kommentarfeld ist eine Menge Platz für Cowboys, Sheriffs und Banditen.

Ainu empfiehlt: 

Tombstone (1993)

  • Regie: George P. Cosmatos 
  • Genre: Western
  • Darsteller: Kurt Russell, Val Kilmer, Sam Elliott, Bill Paxton,…
  • Zurzeit verfügbar bei: Disney+

Wyatt Earp, ein Mann, ein Mythos, eine Legende, die noch heute durch die Köpfe von Western-Enthusiasten weltweit geistert. Kein Wunder also, dass es bereits zahlreiche Verfilmungen über den integeren Mann, seine Brüder, seine Freundschaft zum Ganoven Doc Holliday und der berühmten Schießerei am O.K. Corral gibt. Eine der besten davon findet sich hinter dem klingenden Titel “Tombstone”. Mit Kurt Russell in der Rolle des treffsicheren Gesetzeshüters und Val Kilmer als charmantem Tunichtgut. Der Film verlangt einem zwar mit knapp über zwei Stunden ein wenig Sitzfleisch ab, aber die Sichtung zahlt sich auf jeden Fall aus.

The Harder They Fall (2021)

  • Regie: Jeymes Samuel
  • Genre: Western
  • Darsteller: Jonathan Majors, Idris Elba, Regina King,…
  • Zurzeit verfügbar bei: Netflix

Netflix-Originals sind ja oft so eine Sache. Manche sind richtig gut, andere richtig mies und ganz viele so irgendwo dazwischen. So verhält es sich auch mit “The Harder They Fall”. Was eigentlich dank ausgezeichnetem Cast und spannender Prämisse (ein Western quasi ausschließlich mit afroamerikanischen Darstellern und moderner musikalischer Untermalung) ein wahrer Gaumenschmaus sein müsste, hinterlässt einen ziemlich faden Nachgeschmack – wenn es einem nicht gar ein wenig im Halse stecken bleibt. Wobei, schlecht ist das Ganze ja eigentlich nicht, nur eben um so vieles konventioneller, als man es sich erträumt hatte. Aber nachdem das Western-Genre von den größeren Streaminganbietern offenbar gerne mal etwas außen vor gelassen wird, wenn es um Lizenzierungen für ihre Abos geht, lohnt sich für Genre-Fans auf jeden Fall auch hier mal ein Blick.  

Steffelowski empfiehlt:

Der weiße Büffel (1977)

  • Regie: J. Lee Thompson
  • Genre: Western
  • Darsteller: Charles Bronson, Will Sampson, Jack Warden
  • Zurzeit verfügbar bei: Sky Ticket 

Was  „Der weiße Hai“ kann, das sollte ein weißer Büffel spielend schaffen. Nämlich Angst und Schrecken verbreiten, harmlose Bürger um den Schlaf bringen und natürlich eine ansehnliche Zahl an Leichen auf dem Konto verbuchen können. Das alles bietet „Der weiße Büffel“ auf die eine oder andere Art auch. Wer aber einen typischen Tierhorrorfilm erwartet, dürfte enttäuscht werden. Dieser Spätwestern, mit dem wie immer wortkargen Charles Bronson in der Hauptrolle, verbindet die klassische Geschichte eines in die Jahre gekommenen Revolverhelden, mit Elementen aus „Moby Dick“ und dem Roadmovie, hier dann allerdings mit jeweils nur einer Pferdestärke. Bronson spielt den schwer kranken „Wild Bill“ Hickok (den gab es wirklich), der von Alpträumen geplagt wird, in denen ein weißer Büffel auftaucht. Um wieder ruhig schlafen zu können, macht sich Hickok auf, das Tier zur Strecke zu bringen. Kein Meisterwerk, aber solide und durchaus spannende Unterhaltung.

Bone Tomahawk (2015)

  • Regie: S. Craig Zahler 
  • Genre: Western, Horror
  • Darsteller: Kurt Russell, Matthew Fox, Patrick Wilson 
  • Zurzeit verfügbar bei: Netflix 

Mein zweiter Filmtipp zum Thema Western ist ebenfalls ein wenig aus der Art geschlagen, obwohl es auf den ersten Blick nach einer eher formelhaften, schicker ausgedrückt, klassischen Storyline aussieht. Auch hier bricht eine Gruppe von Männern in das Ungewisse auf, allerdings nicht um  einen Büffel zu erlegen, sondern um ein paar entführte Stadtbewohner zu befreien und gleichzeitig den Kidnappern einen Denkzettel zu verpassen. Allerdings sind die Entführer nicht die Genre-typischen, aus dem Reservat geflohenen Sioux, sondern amerikanische Ureinwohner der besonderen Art. Diese in Höhlen lebenden Kannibalen, warten nur darauf, ihre Vorräte mit frischen weißen Fleisch aufzubessern. In manchen Momenten extrem hart, dann aber auch wiederum mit feinem Humor gewürzt, der auch aus einem Tarantino Film stammen können. Der Film war für mich eine echte Entdeckung.

Wermi empfiehlt:

Für eine Handvoll Dollar (1965)

  • Regie: Sergio Leone
  • Genre: Western
  • Darsteller: Clint Eastwood, Marianne Koch, Gian Maria Volonté
  • Zurzeit verfügbar bei: Netflix

Wer diesen Filmklassiker versäumt hat, der hat jetzt die Chance ihn nachzuholen! Auch wenn ihm sein geringes Budget an vielen Stellen anzumerken ist, lassen sich aber auch schon einige von Leones Stärken erkennen und mit seiner Laufzeit von gerade einmal 100 Minuten ist er im Vergleich zu Leones anderen Werken auch ziemlich überschaubar. Dazu ist die Handlung auch recht simpel, aber das macht den Film zu einer komplett runden Nummer, also gar nicht mal so verkehrt als Einstieg in die Italowestern.

Das finstere Tal (2014)

  • Regie: Andreas Prochaska
  • Genre: Western, Heimatfilm
  • Darsteller: Sam Riley, Tobias Moretti, Paula Beer
  • Zurzeit verfügbar bei: Netflix

Es klingt zu schön um wahr zu sein: Bei diesem Film handelt es sich um einen österreichisch-deutschen bierernsten Western, der in den Alpen spielt. Natürlich ist man da erst einmal skeptisch, ob das überhaupt funktionieren kann, aber ich kann euch versichern – das tut es! Vor allem liegt das daran, dass sich die Zeit genommen wird, um eine zutiefst düstere Stimmung zu erzeugen. Auch wenn sie hier und da für die ein oder andere Länge sorgt, geht das Konzept voll auf. Der Film handelt von einem einsamen Reiter der in einem abgelegenen Dorf in den Alpen eine Unterkunft sucht und als anschließend angesehene Dorfbewohner verschwinden, das Misstrauen der Einwohner auf sich zieht.

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