Mal was anderes – 10 Comicverfilmungen abseits des Superheldengenres

Als Fan der bebilderten Welten kennt man die üblichen Aussagen nur zu gut: „Das ist doch alles nur Superhelden-Mist“, „Sowas lesen doch nur Kinder“. Zwei Aussagen, die wohl kaum weiter von der Realität entfernt sein könnten. Denn wer sich einmal die Mühe macht und ein wenig in den schier unendlichen Weiten der „Bilderbücher“ wühlt, der wird dort wahre Schätze finden können. Ebenso wie bei der Lektüre ist es logischerweise auch bei den Comicverfilmungen. Klar, die Superhelden dominieren hier ganz ohne Frage, aber trotzdem lassen sich abseits von Superman und Co. so einige Perlen entdecken, bei denen man manchmal nicht einmal vermuten würde, dass der Film auf einem Comic basiert. Wie Titel und Einleitung dieses Beitrages euch also bereits verraten haben, will ich euch in diesem Beitrag genau das vorstellen: 10 sehenswerte Comicverfilmungen abseits des Superheldenkosmos.

A History of Violence 

Ehemaliger Gangster, der eigentlich vor längerer Zeit ausgestiegen und untergetaucht ist, gerät dummerweise in die Medien und wird daraufhin von der Vergangenheit eingeholt – das Szenario ist sicherlich nicht unbedingt neu, aber in „A History of Violence“ doch äußerst sehenswert in Szene gesetzt. Dazu trägt Viggo Mortensen als Protagonist bei, dem man beide Rollen hervorragend abnimmt: einerseits den liebevollen Familienvater, andererseits den harten Knochen, der sich unter dieser Schale verbirgt.

The Death of Stalin

Es mögen durchaus ein paar wahre Begebenheiten hier und da eine Rolle spielen, aber eigentlich handelt es sich hierbei um eine wahrlich bitterböse, köstliche Politsatire, die ein paar der kultigsten Darsteller unserer Zeit vor die Kamera holt (ich sage nur Steve Buscemi), um herrlich abstruse Intrigen, Sticheleien und Mauscheleien nach dem Tod Stalins zum Vergnügen der Zuschauer zu imaginieren.

Dredd

Gut, hier kann man die Wurzeln nur schwer verleugnen, immerhin gibt es viele Einstellungen, die ausschauen, als wären sie eins zu eins aus einem Comicheft entnommen. Und für alle, die sich nun unsicher sind, ich meine hier natürlich die leider finanziell gefloppte Version von 2012 mit Karl Urban in der Hauptrolle und nicht das Cringe-Fest mit Stallone. Denn anders als das 90er Fiasko bietet diese Neuauflage einen extrem stylischen, beinharten, kompromisslosen Actionkracher par excellence.

The Fountain

Auch „The Fountain“ wirkt über weite Strecken wie ein zum Leben erwecktes Gemälde, so satt, imposant und einprägsam sind manche Bilder. Tatsächlich wird die atemberaubende Optik aber noch gepaart mit einer mitreißenden Handlung, die einen am Ende ganz schön zum Grübeln bringt und einem phantastischen Soundtrack, der einem noch lange Zeit in den Ohren nachhallt.

From Hell

Auch hier gibt es wahre Ereignisse, auf denen die Geschichte aufbaut – der größte Teil bleibt allerdings Fiktion. So wird unter die ebenso grausigen wie berühmten Morde von Jack the Ripper eine kleine Liebesgeschichte gemischt, außerdem ein exzentrischer Ermittler (Johnny Depp als man noch nicht das Gefühl hatte, dass er nur mehr auf Autopilot fährt) mit in den Mix geworfen, und schon hat meinen ebenso stilsicheren wie fesselnden Thriller.

Kingsman

Auch das Spionagegenre ist in der Comicwelt und somit auch unter den Comicverfilmungen zu finden. Bestes Beispiel für den wohl abgedrehtesten James-Bond-Ableger aller Zeiten ist der Film „Kingsman“. Denn obwohl alle typischen Elemente gegeben sind – der Schurke mit dem irgendwie unsinnigen Plan, der Held, der am Ende die Welt rettet, die unglaublich coolen Gadgets – lautet hier das Motto: Das hier geht bis 11! Alles ein wenig verrückter, ein wenig härter und ein wenig lustiger – so muss das sein.

Men in Black

„Ist es ein Vogel? Ist es ein Flugzeug? Nein, ein UFO!!!“ – und dann wird man auch schon geblitzdingst. Und auch wenn der erste Teil dieser Filmreihe inzwischen schon über 20 Jahre auf dem Buckel hat, ist und bleibt er doch der beste Teil und funktioniert auch heute noch einfach wunderbar. Das liegt natürlich zu einem großen Teil an der genialen Mischung aus dem Großmaul Will Smith und dem Meister des grimmigen Blickes Tommy Lee Jones, aber auch an einem cleveren kleinen Script, das genügend Action und Lacher bietet, um einen gebannt bei der Stange zu halten.

Oblivion

Science Fiction und Comics – it’s a match (wie man so schön sagen würde). Denn hier sind dem kreativen Geist keine Grenzen gesetzt. Gut, die besagte Geschichte spielt auf der Erde (also doch ein paar Grenzen), aber immerhin in einer dystopischen Zukunft, mit jeder Menge Zukunftstechnologie, die auch so ausschaut, und einem Plot, der zwar nicht sonderlich innovativ rüber kommt, dafür aber durchaus zu unterhalten weiß.

R.E.D. 

Nicht nur die Jungspunde wissen, wie man kräftig in Hintern tritt, auch die ältere Riege sollte man, was das betrifft, auf gar keinen Fall unterschätzen. Schon gar nicht wenn die, wie in diesem Fall, mit dem Kürzel R.E.D. (Retired Extremely Dangerous) gekennzeichnet sind und Bruce Willis, John Malkovich, Helen Mirren und ähnlich heißen. Dann ist ein spaßiger Actionfilm mit einer gehörigen Portion Selbstironie nämlich garantiert.

Snowpiercer

Gerade erst konnte die Serie einige Lorbeeren einheimsen, doch das bedeutet nicht, dass der Film deswegen nicht ebenso sehenswert wäre. Und auch wenn Captain America himself, Chris Evans, hier eine der Hauptrollen spielt, muss man sich nicht sorgen, dass er plötzlich Kostüm und Schild hervorholen könnte. Dieser Film ist nämlich von vorne bis hinten bedrückendes Endzeit-Drama, intensives Kammerspiel und beinharte Sozialkritik.

Und das waren sie auch schon, 10 Filme aus ganz unterschiedlichen Genres, die allesamt auf einem Comic basieren und trotzdem nichts mit Superhelden am Hut haben. Welche Kandidaten für diese Liste würden euch denn noch einfallen? Schreibt es uns gerne in die Kommentare.

 

5 Gedanken zu “Mal was anderes – 10 Comicverfilmungen abseits des Superheldengenres

  1. The Fountain ist der Hammer. Der hat mich drei Tage lang beschäftigt. Beide R.E.D. – Filme waren klasse.
    Oblivion war nix – lag wohl am Hauptdarsteller 😉
    Ansonsten kann ich mit deiner Liste sehr gut leben.

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  2. Road To Perdition, Persepolis, Lone Wolf & Cub Reihe + Lady Snowblood (und vermutlich dutzende japanische Filme, von denen ich gar nicht weiß, dass sie auf nem Manga beruhen).

    Oh und ich fand den neuen Peanuts Film sehr schön. Wobei Comicstrip Verfilmung was anderes ist, als ne „echte“ Comicverfilmung. Oh, das erinnert mich, ziemlich viele der animierten Asterixe sind toll. Die Realfilme……….. weniger.

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  3. „A History of Violence“ und „From Hell“l starteten also als Comics, bzw. Graphic Novels, wie man heutzutage sagt. Wusste ich von beiden Filmen nicht. Sehr interessant. Wäre spannend, bei einem Rewatch der Filme einmal mehr darauf zu achten, ob man die gezeichneten Wurzeln erkennen kann.

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