Das Genre der Comicverfilmungen ist spätestens seit dem Einzug des MCU in den späten 2000er-Jahren aus den Kinos nicht mehr wegzudenken. Inzwischen folgt ein CGI-Gewitter dem nächsten, ein Box-Office Rekord löst den vorherigen ab und die Welten, in die sich der Zuschauer begibt, werden immer komplexer und immer fantastischer. Aber was ist hier gut und sehenswert, was kann mit gutem Gewissen ignoriert werden. Wieder einmal haben wir für euch die Highlights zum Thema bei den großen Streaming-Portalen gesichtet. Es wird euch umhauen. In diesem Sinne….BANG! ZONG! CRACK!
Ainu empfiehlt:
The Fountain (2006)
- Regie: Darren Aronofsky
- Genre: Fantasy, Romanze, Drama
- Darsteller: Hugh Jackman, Rachel Weisz
- Zurzeit verfügbar bei: Amazon Prime
Es ist ein ganz eigener Film, den Aronofsky dem Zuschauer hier präsentiert – wen wundert es schon bei dem Regisseur von Filme wie “Pi”, “Black Swan” und “Mother”. Eine bildgewaltige Komposition aus Farben, Musik und Emotionen. Ein sich über mehrere Zeitebenen und Epochen spinnendes modernes Märchen, eine im wahrsten Sinne des wortes endlose Liebesgeschichte und die bittersüße Erkenntnis, was Obsessionen aus einem machen können.
Dredd (2012)
- Regie: Pete Travis
- Genre: Action, Science Fiction
- Darsteller: Karl Urban, Lena Headey, Olivia Thirlby
- Zurzeit verfügbar bei: Amazon Prime
Vielleicht stand diesem Film ja die cheesy 90er-Version namens “Judge Dredd” im Weg. Oder der furchtbar geschnittene Trailer. Was es auch war, es ist auf jeden Fall eine Schande, dass dieses Actionfest finanziell so sehr an den Kinokassen gefloppt ist, dass es wohl der einzige Ausflug mit Karl Urban in dieses Comicuniversum bleiben dürfte. Klar, die Handlung passt auf ein Reiskorn aber mal ehrlich, wen interessiert das schon, wenn man dafür eine geile Actionsequenz nach der anderen serviert bekommt.
Steffelowski empfiehlt:
Man of Steel (2013)
- Regie: Zack Snyder
- Genre: Action, Comicverfilmung
- Darsteller: Henry Cavill, Amy Adams, Russell Crowe
- Zurzeit verfügbar bei: Netflix
Einen besseren Auftaktfilm in das DC Extended Universe hätte man sich nicht wünschen können. Aus dem langweiligsten – weil unbesiegbaren – aller Superhelden, machte Regisseur Zack Snyder eine facettenreiche und durchaus mehrdimensionale Figur. Sein Superman ist Überheld und tragische Figur in einem. Die bekannte Geschichte vom außerirdischen Waisen Kal-EL, der auf die Erde geschickt wird, um der Zerstörung seines eigenen Planeten zu entgehen und der in seiner neuen Heimat nach und nach seine besonderen Fähigkeiten entdeckt, um schließlich zu Superman heranzureifen, beinhaltet viele neue und interessante Aspekte. Aber auch die Schauwerte kommen nicht zu kurz: die packenden Zweikämpfe mit Superbaddy General Zod gehören zum Besten, was das Genre bis einschließlich „Avengers: Endgame“ zu bieten hat…
Die Liga der außergewöhnlichen Gentlemen (2003)
- Regie: Stephen Norrington
- Genre: Action, Comicverfilmung
- Darsteller: Sean Connery, Peta Wilson, Shane West
- Zurzeit verfügbar bei: Netflix, Disney+
Ich kenne zwar die Comic-Reihe nicht, die die Grundlage für den Film war, aber die Ausgangsidee ist schon mal genau nach meinem Geschmack: die bekanntesten Figuren der klassischen Abenteuer- und Gruselliteratur des 19. Jahrhunderts finden sich als eine Art viktorianische Avengers zusammen, um einen gemeinen Superschurken das Handwerk zu legen, der – wie sollte es anders sein – einen finsteren Plan verfolgt, nämlich nicht weniger, als einen Weltkrieg anzuzetteln. So ziehen also Allan Quatermain, Captain Nemo, Tom Sawyer und andere illustre Romanhelden, gemeinsam gegen Professor Moriarty und dessen Verbündete in die Schlacht. Ein bunter und verrückter Actionspaß, der viel besser als sein Ruf ist, auch wenn Sir Sean Connery so gar nicht von dem Film „amused“ war.
Zack Snyder`s Justice League (2021)
- Regie: Zack Snyder
- Genre: Action, Comicverfilmung
- Darsteller: Ben Affleck, Gal Gadot, Henry Cavill
- Zurzeit verfügbar bei: Sky Ticket
Leider reichte die Qualität der DC-Filme, die nach „Man of Steel“ (siehe oben) kamen von „gelungen“ bis „grottenschlecht“, wobei das Mittelmaß überwog. So auch bei der ersten Version von „Justice League“ von 2017, dessen Fertigstellung Regisseur Zack Snyder aus privaten Gründen nicht bis zum Ende begleiten konnte. Das Ergebnis überzeugte weder Fans noch Kritiker und sorgte für jede Menge Spott („Moustache Gate“) in den sozialen Medien. Erst nach massiven Fanprotesten, gab das produzierende Studio Snyder die Chance und die Mittel, seine ursprünglich geplante Fassung zu veröffentlichen. Herausgekommen ist ein Mammutwerk mit einer Laufzeit von beinahe vier (!) Stunden, in der aber keine Minute entbehrlich ist. Eine tolle Story mit Charakteren, die begeistern und Bilder, die man nicht vergisst. Ein Schlachtgetöse allererster Güte, bei dem wirklich jeder Schlag sein Ziel erreicht. Für mich der bisherige Höhepunkt aus dem Hause DC/Warner.
Wermi empfiehlt:
Scott Pilgrim gegen den Rest der Welt (2010)
- Regie: Edgar Wright
- Genre: Actionkomödie
- Darsteller: Michael Cera, Mary Elizabeth Winstead, Kieran Culkin
- Zurzeit verfügbar bei: Netflix
Ein Film, der Comic- und Videospielästhetik atmet wie kaum ein anderer. Dabei schafft er dies in einer Realverfilmung umzusetzen, ohne dabei irgendwie trashig zu wirken. Letztlich generiert er durch seine Inszenierung und Tonalität eine Menge Komik und Charme und ist ein absoluter Muss für Comic- und Videospielliebhaber.
Green Lantern (2011)
- Regie: Martin Campbell
- Genre: Superheldenfilm
- Darsteller: Ryan Reynolds, Blake Lively, Peter Sarsgaard
- Zurzeit verfügbar bei: Netflix, Sky Ticket
Dieser Film wird gerne Mal extrem niedergemacht, doch ist er wirklich so schlecht wie er immer gemacht wird? Ich habe ihn jetzt seit seiner Erscheinung natürlich nicht mehr gesehen und ihn damals durch jüngere, naivere Augen geschaut, aber ganz so schlecht habe ich den nicht in Erinnerung. Unter Trash-Ansprüchen kann man sich den heutzutage sicherlich mal angucken. Gerade das CGI dürfte für die ein oder andere ungewollte Komik sorgen, besonders blieb mir da der Bösewicht mit dem Riesenkopf im Gedächtnis, bei dem ich mich damals wegschmeißen musste vor Lachen. Also unter gewissen Gesichtspunkten kann man da bestimmt nochmal reinschauen.
Also, auf Green Laternn lasse ich nichts kommen, auch wenn das Ganze tricktechnisch….na ja, nicht frei von humoristischen Elementen ist 🤓
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Man of Steel habe ich vor gar nicht so langer Zeit das erste Mal gesehen und war überrascht, dass der viel besser als sein Ruf ist. Mit dem dritten Akt habe ich meine Probleme, aber das gilt für 90% der Superheldenfilme. Heavy Metal Krypton war allein schon ziemlich cool. Und die Action hat „Gewicht“, anstatt dass zwei CGI Actionfiguren gegeinanderklacken. Könnte mein liebster Snyder sein. Kein Riesenlob, aber immerhin! Schon allein, weil er sich mit der Zeitlupe zurückhält.
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Ich fand die Action im Film extrem realistisch. Wenn es Superhelden gäbe und die sich so richtig in die Wolle bekämen, würde das genau SO aussehen.
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Das ist die mit Abstand größte Stärke des Films, ja. Hier steckt eine Wucht hinter allem, die kein Marvel Film (und auch sonst wenige Cape-Filme) je erreichen.
Meine Probleme im dritten Akt waren die üblichen Strahlen, die mal wieder ausgeschaltet werden wollen und vor allem: Lois und Superman knutschen und witzeln, während im Hintergrund ca. 30 Wolkenkratzer umkippen. Hier würde ich von Supes, mehr als bei jedem anderen Helden, erwarten, dass er hin und herzischt und Leute da rauszieht. Aber da ist Snyder wohl zu visuell und die Ästhetik der Szene ging über das, was es über den Charakter aussagt.
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