Auch in diesem Monat haben wir hier bei Klappe! natürlich wieder die Köpfe zusammengesteckt, uns unsägliche Dinge an den Kopf geworfen, die Haare gerauft und ein Wortgefecht nach dem anderen ausgetragen, nur um euch hier die unserer Meinung nach 8 besten Comicverfilmungen präsentieren zu können. Auffällig dabei: Alle hier aufgelisteten Film stammen aus den 2000er Jahren – vielleicht ist also doch was dran an dem goldenen Zeitalter der Comicverfilmungen.
Blade (1998)
Der coolste Held aus dem gesamten Marvel Universum ist vermutlich der Schwarze Vampirjäger aus der Bronx, der halb Mensch und selbst halb Untoter ist. Seine ersten Auftritte als Comicfigur hatte Eric Brooks – so Blades bürgerlicher Name – bereits 1973 und lag damit voll im Trend des damals erstarkendem Selbstbewusstseins der Black Community in den USA. Diese gesellschaftspolitische Attitüde spielt im Film keine große Rolle mehr. Dafür gibt es einen düsteren und teils harten Actionfilm mit Horrorelementen zu sehen, in dem Blade versucht, die Menschen davor zu retten, dass die Vampire mithilfe des Blutgottes La Magras, die Weltherrschaft übernehmen. Das Ganze spielt sich in einem äußerst coolem und düsterem Setting ab, untermalt von schnellen Techno- und Trance-Beats, ganz im 90s-Style. Mit den Marvel-Helden Thor, Iron Man oder Captain America hat Blade wenig gemein. Er weiß aber auch auf seine Art zu überzeugen. Im geplanten Remake dürfte die Figur des Blade wohl eine ganz Ecke stromlinienförmiger und weichgespülter daherkommen.
The Dark Knight (2008)
Nachdem Christopher Nolan mit „Batman Begins“ 2005 dem Mythos um den Dunklen Ritter überaus erfolgreich neues Leben eingehaucht hatte, folgte nur drei Jahre der nächste Geniestreich um den Milliardär Bruce Wayne und sein alter Ego Batman. Im zweiten Teil wurde in jeder Hinsicht noch eine große Schippe draufgepackt: mehr Action, mehr Düsternis, mehr Gotham. Der ganz große Wurf gelang aber mit der Auswahl des Darstellers für die Schurkenrolle. Heath Ledger spielt Batmans ewigen Gegner, den Joker, wahrhaft genial. Mit dem (postum verliehenen; Ledger verstarb vor Veröffentlichung des Films) Oscar als bester Nebendarsteller, zollte Hollywood dieser Leistung angemessen Tribut. Die Aufeinandertreffen der beiden Erzfeinde sind in jeder Sekunde spannend und äußerst mitreißend in Szene gesetzt und voll von psychologischer Tiefgründigkeit. Nach Meinung vieler Fans der mit Abstand beste aller Batman-Filme.
Guardians of the Galaxy (2014)
Frischer Wind wäre im MCU eigentlich nicht nötig gewesen, aber dennoch haben Star-Lord und seine Crewmitglieder die Marvel Superheldenwelt ganz schön durcheinander gewirbelt. Einen einsilbigen Baum und einen rotzfrechen Waschbären hatte es bis dato auf der Leinwand noch nicht gegeben. Der Film ist herrlich leicht inszeniert und schlägt einen sehr beschwingten Ton, der schon beinahe ins Komödienhafte reicht, an. Ein buntes Weltraumabenteuer für die ganze Familie, bei dem Spaß ab Minute eins garantiert ist und das sich wohltuend vom sonstigen Superhelden Einerlei abhebt. Vollkommen zu Recht, avancierte der Film zu einem echten Überraschungshit, der auch ordentlich die Kassen klingeln ließ. Zum verdienten Erfolg beigetragen hat ganz sicher auch der tolle Soundtrack, der aus coolen Popsongs der 1970er-Jahre besteht. Somit ein Seh- UND Hörvergnügen, dass man nicht verpassen sollte und das ganz sicher zu den unterhaltsamsten Filmen aus dem MCU gehört.
Joker (2019)
Jack Nicholson, Heath Ledger? Wer ist der bessere Joker? Na, Joaquin Phoenix natürlich. Mit seiner Darstellung des Außenseiters Arthur Fleck, der im Laufe der Handlung (vermeintlich) immer mehr dem Wahnsinn verfällt und schließlich zum Joker, mutiert, hat der Schauspieler neue Maßstäbe gesetzt. Überhaupt ist der ganze Film ein Meisterwerk ganz eigener Art. Kein Superheldenfilm nach herkömmlichem Muster und dennoch versehen mit vielen Andeutungen und Hinweisen auf die Welt Batmans, in der der Joker dessen ewiger Lieblingsgegner ist. Der Film erfindet vielmehr sein eigenes Universum, in dem Gotham City eher nach dem New York aus Scorseses „Taxi Driver“ aussieht als nach den Phantasiestädten aus Burtons oder Nolans Filmen. „Joker“ hat nichts Comichaftes oder Phantastisches an sich., ist eher melancholisches Sozialdrama als überdrehter Actionspektakel. Der Joker in diesem Film, verwandelt sich nicht in ein geniales Verbrechergenie mit starkem Hang zu abseitigem Humor, sondern vielmehr in einen weiß geschminkten Ritter von der traurigen Gestalt. Ein Opfer der Umstände und der kranken Gesellschaft, in der er leben muss und in der er keinen Halt findet.
Oldboy (2003)
Wer sich für ikonische Filme mit krassen Plots, Wendungen, Twists und Mindfucks interessiert, der kommt um diesen südkoreanischen Klassiker nicht herum. Dieser Rachethriller hat es absolut in sich und darf sich zum Besten zählen, was dieses Genre zu bieten hat. Dabei jagt eine Szene die andere, die sich ins Gedächtnis des Zuschauers einbrennt und „Oldboy“ gehört zu der Kategorie Filmen, die bei mehreren Sichtungen auch gleich einen Mehrwert liefert. Wer noch mehr über den Film erfahren möchte, der kann in dieser Ausgabe in Wermis Filmothek-Beitrag zu dem Film mal reinschauen.
Road to Perdition (2002)
Gangsterfilm, Road Movie, Familiendrama – “Road to Perdition” ist all das und noch so vieles mehr. Und bereits nach diesem einen Satz, sollte auch klar sein, dass es sich hier nicht um die x-te Superheldenverfilmung handelt. Ganz im Gegenteil, wüsste man nicht um die Wurzeln des Werkes, würde man sie während der Sichtung auch nicht vermuten. Aber nicht nur unter den Comicverfilmungen sticht dieser Film als sehenswerte Perle hervor, sondern auch innerhalb des Gangsterfilms. Dazu tragen natürlich auch Namen wie Tom Hanks, Paul Newman, Jude Law und Daniel Craig bei, die allesamt sichtlich Bock auf das Projekt hatten (auch wenn sich keiner wirklich aus seiner Komfortzone bewegen muss). Sei’s drum, nichtsdestotrotz ein ebenso spannender wie berührender Film, den man sich auf jeden Fall nicht entgehen lassen sollte.
Spider-Man: A New Universe (2018)
Sie gilt als eine der beliebtesten Superhelden überhaupt und hatte schon etliche Neuanläufe hinter sich. Doch in diesem Film bekommt die freundliche Spinne aus der Nachbarschaft auch endlich einen neuen Ansatz. Mit Miles Morales bekommen wir nicht nur einen völlig neuen Spider-Man, sondern seit langem wird sich auch mal wieder daran versucht, einen Animationsfilm aufwendig zu produzieren. Dabei wird deutlich, dass der Film eine Liebeserklärung an Comics ist und dies in seinem Animationsstil bereits herausstellt. Allein aus dem Grund findet sich dieser Film absolut zurecht in unserer Liste wieder und liefert dazu Spider-Man-Fans rundum alles, was man sich von so einem Film wünscht.
V wie Vendetta (2005
Es gibt so Filme, die einem mit jeder Sichtung immer besser gefallen, einen immer spürbarer packen. “V wie Vendetta” ist für mich einer dieser Filme. Bereits bei der ersten Sichtung merkt man, dass man es hier mit einer ganz eigenen “Superhelden”-Story zu tun hat, dass es sich eigentlich um knallharte Gesellschaftskritik handelt, verpackt in mörderisch stylischer Action. Und genau diese Gesellschaftskritik, dieses Aufzeigen von faschistischen Mechanismen, die dazu führen, dass totalitäre Systeme entstehen und sich halten können, ist das, was dem Film seine furchterregende Strahlkraft verleiht. Vielleicht hat es ja auch mit den aktuellen Entwicklungen zu tun, aber als ich mir den Film vor einigen Wochen zuletzt angesehen habe, fuhr es mir tatsächlich durch Mark und Bein.
Das waren unsere Top Acht und wie immer, gibt es natürlich zahlreiche Filme, die unseren Beitrag nur knapp verpasst haben. Checkt also unsere Letterboxd-Liste aus, um herauszufinden, um welche Filme es sich dabei noch alles handelt und diskutiert mit uns gerne in den Kommentaren, wo ihr uns zustimmt und falls euch ein Film in der Aufzählung fehlt, um welchen es sich dabei handelt!
Schöne Liste, aber ein kleiner Hinweis: Batman Returns fehlt! Vermutlich ein einfaches Versehen, aber ich wollte drauf hinweisen… 😉
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Richtig, ganz klar. ich meine, ich hatte ihn auch auf meiner Liste für den Beitrag. Aber am Ende reichte es dann leider nicht ganz. Schade. Wirklich ein filmisches Meisterwerk, das seine gezeichneten Wurzeln nicht verschweigen will und kann. Darüber hinaus mit dem Pinguin und Max Schreck (!) zwei tollen Schurken aufwarten kann.
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Und Catwoman! Pfeiffer ist großartig in der Rolle nicht nur der blubbernden Chemie mit Keaton wegen, sondern weil sie eine so gute Darstellerin ist, dass ich der Michelle Pfeiffer der frühen 90er Jahre anfangs tatsächlich abnehme, dass sie ne graue Maus ist!! (und sie hat sich den armen Kanarienvogel tatsächlich in den Mund gesteckt…)
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