„Your Name.“ (2016)

  • Originaltitel: 君の名は。(Kimi no Na wa.)
  • Regie: Makoto Shinkai
  • Genre: Animation, Fantasy, Coming-of-Age
  • Land: Japan

„Das ist doch Kinderkram“, „Ich schaue keine Zeichentrickfilme mehr…aus dem Alter bin ich schon draußen“ – zwei Sätze, die man immer wieder in unseren Breitengraden zu hören bekommt, wenn es um Animationsfilme geht. Und dabei ist das wirklich schade, denn es ist dieses Denken, welches viele Filmfans einer wunderbaren Welt aus den unterschiedlichsten Geschichten der unterschiedlichsten Genres beraubt.

Ihr glaubt mir nicht, dann lasst mich euch von Mitsuha und Taki erzählen, zwei einsamen Seelen, die sich in den Untiefen der Zeit, trotz aller Widrigkeiten, gefunden haben. Wobei, eigentlich kann ich euch gar nicht allzu viel von den beiden erzählen, weil „Your Name.“ nun einmal einer dieser Filme ist, bei denen man allzu leicht etwas spoilert, wenn man nur ein bisschen zu viel vom Plot verrät. Und das wäre äußerst schade, denn auch wenn die Geschichte rund um einen Jungen und ein Mädchen, die eines Tages anfangen tageweise plötzlich die Körper zu tauschen, auch noch beim hundertsten Mal zu begeistern weiß, geht doch nichts über das Erstaunen beim ersten Mal, wenn der große Twist plötzlich wie aus dem Nichts um die Ecke biegt. Es handelt sich also im Groben um einen Körpertausch-Plot, um eine Coming-of-Age-Geschichte, einen Liebesfilm und noch vieles mehr.

Dabei gibt es neben ganz viel Tränen natürlich auch den ein oder anderen Lacher, wie das nun einmal so ist in der Jugend. Aber es gibt eben nicht nur das, es gibt auch noch einen ganz eigenen Blick in eine fremde Kultur, wundervolle Bilder, die einem manchmal beinahe den Atem rauben, ob ihrer Schönheit, und einem eindrucksvoll beweisen, dass handgezeichnete Filme nach wie vor ihren ganz eigenen Charme versprühen, und einen Soundtrack, den ich seit Erscheinen dieses Films in regelmäßigen Abständen rauf und runter höre. Zwischendurch mal ein bisschen J-Pop, hier und da ein wenig Jazz-Einschlag, aber die meiste Zeit sind es wundervolle Kompositionen, getragen von Streichern und Klavier, die einen in diese vertraute und doch so fremde Welt entführen. Ganze drei Mal habe ich mir den Film damals im Kino angeschaut (öfter haben sie ihn leider nicht in meiner Umgebung gezeigt), drei mal Zuhause auf dem Sofa und jedes Mal schafft er es wieder aufs Neue, mich in seinen Bann zu ziehen, mich ebenso zum Lachen wie zum Weinen zu bringen und mich immer wieder restlos zu begeistern.

Ich weiß, eigentlich ist dieser Text hier noch etwas kurz geraten (im Vergleich zu den anderen Beiträgen dieses Formats) aber eigentlich möchte ich gar nicht mehr sagen als: „Schaut diesen Film!“. Überwindet für einen Abend all eure vielleicht existenten Vorurteile und lasst euch in eine Welt entführen, die ebenso greifbar wie magisch ist.

7 Gedanken zu “„Your Name.“ (2016)

  1. Ja, ich habe auch so meine Probleme mit animierten Filmen. ich weiß natürlich, dass animierte Filme sich längst nicht mehr nur mit süßen Tieren und tanzenden Prinzessinnen beschäftigen, sondern inzwischen wohl jedes Filmgenre bedienen, in dem sich auch der Realfilm (incl. Porno) tummelt.
    Da ich aber durchaus bereit bin, mich auch mal neuen Herausforderungen zu stellen und auch sehr „dezent“ von meinen Klappe!Mitstreitern auf „Your Name“ hingewiesen wurde, habe ich mir den Film angesehen. Und war begeistert.
    Unterhaltsam, durchaus anspruchsvoll und mit „Botschaft“ (blödes Wort in diesem Kontext). Der Plot ist interessant, spannend und abwechslungsreich. Kurzum: der Film hat mich von Beginn an abgeholt, auf eine sehr besondere Reise mitgenommen und wohlbehalten wieder zu Hause abgesetzt.
    Das Einzige, was bei mir einen leichten Nachgeschmack hinterlassen hat, war die an einigen Stellen doch recht freizügige Darstellung der Charaktere, zumindest für einen Film, der sicher nicht nur für Erwachsene gemacht wurde. Mir ist bewusst, dass in asiatischen Filmen vieles expliziter und offener dargestellt wird, seien es Gewaltszenen oder eben auch nackte Haut. Oh je, für Menschen, die den Film nicht kennen, klingt es so, als wäre „Your Name“ ein Film einen Schritt vorm Hardcore entfernt, Nein, das mit Sicherheit nicht. Aber wenn ein junges Mädchen mehrfach ihre Brüste befühlt, kommt das bei mir ein wenig komisch an, auch wenn die Szene in der Realität des Films (Thema Körpertausch) natürlich absolut Sinn ergibt.
    Vielleicht bin ich mit meinen Sehgewohnheiten noch nicht im Jahr 2021 angekommen oder ich bin einfach nur „zu alt für den Scheiß“. Ich wollte mit meinem Unbehagen aber auch nicht hinter dem Berg halten.

    Gefällt 2 Personen

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