- Originaltitel: The Last Picture Show
- Regie: Peter Bogdanovich
- Schauspieler: Timothy Bottoms, Jeff Bridges, Cybill Shepherd, Ben Johnson, Cloris Leachman, Ellen Burstyn
- Genre: Coming of Age, Drama, Romance
- Land: USA
Die Straßen sind leer, Tumbleweeds fegen über sie hinweg und das einzige Kino der Stadt muss schließen. Ein Szenario, mit dem sich derzeit auseinandergesetzt werden muss, denn eines ist sicher: Nicht alle Kinos werden sich von der aktuellen Lage erholen können und in Zeiten von gefühlt täglich aufkeimenden Streaminganbietern wird auch über ihre zukünftige Notwendigkeit diskutiert. Eine ähnliche Thematik wird bereits von einem knapp 50 Jahre alten Film mit dem passenden Titel „Die letzte Vorstellung“ sehr subtil in die Handlung eingeflochten. Er spielt in den 1950ern und damals war noch die Sorge, dass die Fernseher die Kinos verdrängen.
Aber worum geht es in „The Last Picture Show“ (wie er im Englischen heißt) denn eigentlich? Nun, diese Frage ist eine gar nicht mal so einfache, denn die Story ist recht umfangreich. Kurzgesagt dreht sich der Film um das Heranreifen einer Gruppe Jugendlicher in einer langsam aussterbenden Kleinstadt in Texas.
Und welche Rolle spielt das Kino in diesem Film? Tatsächlich geht es hier mehr um die soziale und kulturelle Komponente des Kinos im Alltag. Zwar gibt es gar nicht mal so viele Szenen, die überhaupt im Lichtspielhaus stattfinden, aber die wenigen zeigen, welchen Stellenwert es für die Figuren hat. Es wird ersichtlich, dass zwei der Hauptfiguren, die beiden besten Freunde Sonny und Duane, hier regelmäßig herkommen, entweder gemeinsam oder für ihre Flirts mit Mädels.
Gegen Ende des Films steht das Schließen des Kinos dann auch sinnbildlich für die Aufbruchsstimmung und es markiert einen Einschnitt in der Handlung. Mit ihm schwindet das letzte bisschen Kultur der Kleinstadt und gleichzeitig zieht es viele der Jugendlichen weg.
„Die letzte Vorstellung“ hat mich sehr beeindruckt, als ich vor wenigen Jahren zufällig bei Arte über ihn gestolpert bin. Ich hatte noch nie von ihm gehört, aber schon bald hatten mich die echt schönen Schwarz-Weiß-Bilder in ihrem Bann. Als Fan von Coming-of-Age-Dramen folgte ich ohnehin gespannt der Handlung, die wirklich einiges bereithält: Ob Nacktheit bei Pool-Partys, Streit mit dem besten Freund um ein Mädel, sexuelle Erfahrungen (wie z. B. mit der verheirateten Frau des Sportlehrers), oder unterschiedlichste Zukunftspläne. Der Film gibt all seinen Figuren genug Raum und Zeit zur Entfaltung, weshalb sich jede Einzelne so real und lebendig anfühlt. Abgerundet wird das alles durch einen tollen Cast, der unter anderem einen jungen Jeff Bridges in einer seiner ersten Rollen bereithält, und wer Lust auf einen hervorragend gealterten Film hat, den ich gerne auch mal als kleinen Geheimtipp betitele, der sollte sich diesen Streifen definitiv auf die Liste setzen.
Toller Film. Jeff Bridges hat es bis heute geschafft, immer wieder in seinen Rollen zu brillieren 👍
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